„Frieden ist die Grundlage für einen wohlgeordneten Staat“ – Marsilius von Padua und sein „Defensor Pacis“
Nicht nur Frankreich, wohl die meisten Länder der „westlichen Welt“, verstehen sich – in durchaus unterschiedlichem Ausmaß - als „säkularisiert“ und „laizistisch“. Im politischen Alltag spielen die traditionellen Religionen keine wesentliche Rolle mehr, auch wenn die Kirchen auf das Erziehungssystem und öffentliche Diskurse Einfluss nehmen - zum Beispiel auf die Abtreibungsdebatte. Der moderne Staat versteht sich als ein Gebilde, das sich von religiösen Umklammerungen befreit hat und seine Aufgaben nach seinen eigenen, weltlichen Gesetzen löst. Es geht also beim Kopftuchstreit, oder z. B. auch bei der Frage der gleichgeschlechtlichen Ehe und der Bioethik um die alte Frage, wem Menschen bei ihren Entscheidungen in diesen Dingen letztlich folgen müssen. Es geht um das Machtverhältnis zwischen Kirche und Staat.